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Marktanalyse: Techno-Aktien dominieren weiter die Aktienmärkte zu Jahresbeginn

Gabriela Tinti

Die Ausgangsposition für 2024 scheint im Vergleich zum Vorjahr relativ günstiger zu sein, auch wenn es noch erhebliche Herausforderungen gibt. Die Inflation zeigt zwar Anzeichen einer Abschwächung, ist aber noch nicht endgültig eingedämmt. Die Geldpolitik ist nach wie vor sehr restriktiv, und das wirtschaftliche Umfeld erscheint etwas unsicher, was durch eine wachsende Zahl geopolitischer Risiken noch verstärkt wird. Zusätzlich wird das Super-Wahljahr 2024 das Börsengeschehen beeinflussen. 

Die Begeisterung für künstliche Intelligenz (KI) hat eine Rallye bei US-Tech-Aktien ausgelöst, die dem Aktienmarkt seit letztem Jahr Auftrieb gab. Bislang konnten  die Unternehmensgewinne und -margen den höheren Zinsen und Kosten standhalten und wirken weiter unterstützend. Positiv hat auch das Wirtschaftswachstum in den USA überrascht. Der US-Arbeitsmarkt strotzt weiterhin von enormer Stärke und der Konsum entwickelte sich robust. In Europa hingegen erwies sich der Konsum schwach und die stagnierende Produktivität lasten auf die Wirtschaftsdaten.

Die Fiskalpolitik bleibt auf beiden Seiten des Atlantiks bedingt durch die mehrjährigen Stimulus Programme wie dem JOBS, Inflation Reduction oder CHIPS&Science Act in den USA oder dem NextGeneration EU-Programm in Europa, auf mittlerer Sicht expansiv. Starker Rückenwind kommt auch von Japan. Angetrieben wurden japanische Aktien zuletzt von der der Nullzinspolitik der Notenbank und der damit verbundenen Schwäche des japanischen Yens. Die stark exportorientierten japanischen  Unternehmen sind gut positioniert, um von den strukturellen Wachstumschancen in der asiatischen Region zu profitieren. In diesem Umfeld entwickelte sich der ATX Index im Gleichklang mit den internationalen Börsenumfeld. Vor allem Banken (Erste, Bawag, RBI) zeigten stark positive Entwicklungen. Neben Berichtssaison dominieren Themen wie dem geplanten Zusammenschluss der OMV-Tochter Borealis mit  ADNOC/Borealis JV Borouge. 

Solange die Aussicht auf eine weiche Landung der Wirtschaft dominiert, bleibt das Umfeld für risikobehaftete Wertpapierklassen wie Aktien – unter sonst gleichen Bedingungen – konstruktiv.


Autorin:
Gabriela Tinti, CPM
Erste Asset Management GmbH – Member of Erste Group
Head of Desk Equities AT
2. Februar 2024

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Hinweis

Die Wiener Börse AG verweist ausdrücklich darauf, dass die angeführten Informationen, Berechnungen und Charts auf Werten aus der Vergangenheit beruhen, aus denen keine Schlüsse auf die zukünftige Entwicklung oder Wertbeständigkeit gezogen werden können. Im Wertpapiergeschäft sind Kursschwankungen und Kapitalverluste möglich. Der Beitrag gibt die persönliche Meinung des Analysten wieder und stellt keine Finanzanalyse oder Anlageempfehlung der Wiener Börse AG dar.

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