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Das Austro-Ertragsportfolio

Michael Kordovsky | Börsen-Kurier

Unternehmensanleihen und Dividendentitel ermöglichen Renditen von mehr als 4 %.

Wenn bereits der sogenannte „risikolose Zins“ hierzulande auf ein Jahr Laufzeit bei 3,5 % liegt, dürfen Anleger schon höhere Ansprüche an die Verzinsung von Unternehmensanleihen und die Dividendenrendite von Aktien stellen.

Als Emittent interessant ist Wienerberger, deren Rating von Moody‘s heuer im März auf Investmentgrade (Baa3) angehoben wurde. Die Relation Nettoverschuldung zu Ebitda lag Ende 2022 nur noch bei 1,1. Interessant erscheint die bis 4. Oktober 2028 laufende „Sustainability-Linked Anleihe 2023“ mit einem Kupon von 4,875 % und der ISIN AT0000A37249. Die Performance der Anleihe ist mit dem Erreichen folgender ESG-Ziele verbunden: Erstens mit der Senkung der Intensität der Treibhausgasemissionen gegenüber 2020 um 25 %, und zweitens mit dem Erreichen von 75 % Umsatz aus Bauprodukten, die zu Netto-Null-Gebäuden beitragen. Wird das erste Ziel verfehlt, erhöht sich der Kupon um 25 Basispunkte, bei Verfehlung des zweiten um 50 Basispunkte, und wenn beide nicht erreicht werden, dann um 75 Basispunkte (0,75 %-Punkte). Per 3.11. liegt die Rendite bis Laufzeitende bei 4,447 %. Eine weitere Schuldverschreibung von Wienerberger mit Fälligkeit 4.6.2025 (Kupon von 2,75 % und ISIN AT0000A2GLA0) wirft eine etwas höhere Rendite (bis Laufzeitende) von 4,887 % ab.

Ein günstiges Chancen-Risiko-Verhältnis weist die „Pierer Industrie 2,5% Anleihe 20-28“ (AT0000A2JSQ5) mit Fälligkeit 22.4.2028 auf. Auf Basis eines Kurses von 91,5 % liegt die Rendite bis Laufzeitende bei 4,649 %. Marken wie KTM, Husqvarna und GasGas sowie Komponenten für den Motorsport (Pankl) sind ein gutes Geschäftsfeld und die für 2023 erwartete Ebit-Marge liegt bei 8 bis 10 %.

Ein solides Investment ist auch eine Unternehmensanleihe der voestalpine (Kupon: 1,75 %, Laufzeit bis 10.4.2026 und ISIN AT0000A27LQ1), deren Rendite bis Laufzeitende bei einem Berechnungskurs von 94,59 % bei 4,136 % liegt.

Saftige Dividendenrenditen

Dividenden müssen nachhaltig finanzierbar sein, weshalb sich Anleger an regulären Ausschüttungen in der Vergangenheit orientieren sollen. Unter diesen Aspekten ein Klassiker unter den soliden Dividendenzahlern ist die Post, deren Standbein Bank99 langfristig für Ertragszuwachs sorgen sollte. Im ersten Halbjahr 2023 konnten Umsatz und Ebit um jeweils 6,0 bzw. 4,6 % gesteigert werden. Ausgehend von gleichbleibender Dividende in Höhe von 1,75 Euro/Aktie liegt bei einem Kurs von 30,55 Euro die Dividendenrendite bei 5,73 %. 

Der Versicherungskonzern VIG schüttet sogar seit 1994 jedes Jahr ununterbrochen Dividenden aus. Auf Basis der jüngsten Dividendenausschüttung und eines Kurses von 25,55 Euro liegt die Dividendenrendite bei 5,09 %. Ein Geheimtipp unter den Dividendentiteln ist die Bawag, die in den ersten neun Monaten 2023 ihre operativen Kernerträge um 16 % auf 1.143 Millionen Euro steigern konnte, während das Ergebnis pro Aktie um 45 % auf 6,13 Euro stieg. Im Gesamtjahr erwartet das Institut mindestens einen Gewinn pro Aktie von 8,20 Euro und eine Dividendenausschüttung von 4,50 Euro pro Aktie. Bei einem Kurs von 43,14 Euro wäre es eine Dividendenrendite von 10,4 %. Selbst bei gleichbleibenden 3,70  würden es noch 8,6 % sein.

Zu einem ertragreichen Dividendenzahler entwickelte sich die Strabag, bei der für die kommenden Jahre ein Dividendenlevel von 2 Euro pro Aktie realistisch erscheint woraus bei einem Kurs von 38,35 Euro eine Dividendenrendite von 5,19 % resultiert.

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