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Signa - KSV: Maximal ein Fünftel der Gläubiger aus Österreich

21.03.2024, 09:02:00

RBI hält den größten Brocken der Forderungen - Wifo-Experte sieht keine Gefahr für heimische Banken, da grundbürgerlich sehr gut abgesichert - Gusenbauer hat 130.000 Euro angemeldet

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Gänzlich neu
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Nachdem sich gestern die Hoffnung auf einen 100 Mio.
Euro-Kredit des deutschen Milliardärs Klaus-Michael Kühne für die
insolvente Signa des Tirolers Rene Benko zerschlagen hatte,
präsentierte heute das "Ö1-Morgenjournal" die
Anmeldungsverzeichnisse zu den Gläubiger-Ansprüchen. Laut KSV1870
würden 10 bis 20 Prozent der mehr als 15 Mrd. Euro, die als
Forderungen angemeldet wurden, auf Österreich entfallen. Den
Löwenanteil von gut 430 Mio. Euro müsste die RBI stemmen, so "Ö1".
Ebenfalls auf der Liste befindet sich die Bank Austria, insgesamt
würden laut Berechnungen von "Ö1" 650 Mio. Euro bei den heimischen
Kreditinstituten anfallen. Wifo-Bankenexperte Thomas Url sagte
Donnerstagfrüh im Radio dazu, dass für die heimischen Banken keine
Gefahr droht, da sie sehr gut grundbücherlich abgesichert sind und
vorrangig behandelt werden - also vor den anderen Gläubigern. Anders
gelagert sei dies bei den Versicherungen, die Anleihen gezeichnet
haben - allerdings seien hier die Volumina so gering, dass er keine
Auswirkungen auf die Branche befürchtet.
Auf der Gläubigerliste stehen auch prominente Namen, wie der des
Ex-Bundeskanzlers Alfred Gusenbauer mit einer Forderung von 130.000
Euro und der deutsche Ex-Außenminister Joschka Fischer mit 90.000
Euro. Gerichtlich anerkannt wurden die Hälfte der 15
Milliarden-Forderung sämtlicher Gläubiger.
KSV-Experte Karl-Heinz Götze meinte heute, hohe Forderungen
würden von Gläubigern aus Thailand, den Vereinigten Arabischen
Emiraten, Deutschland, Schweiz, Italien und Luxemburg sowie Island
kommen. Die Gläubigerstruktur bestehe hauptsächlich aus Banken,
Versicherungen, Fonds und Garantien für Signa-Projekte und diverse
kleinere Forderungen.
Nachdem Klaus-Michael Kühne aus der Liste der Kreditgeber
herausgefallen ist kam mittlerweile ein britisch-amerikanischer
Geldgeber ins Spiel, der bereit sei, für vier Jahre (plus ein Jahr
optional) ein Darlehen von rund 100 Mio. Euro zur Verfügung zu
stellen - für angeblich 15 bis 20 Prozent Zinsen. Der Abbau der
Signa-Gruppe ist jedenfalls mittlerweile auch nach außen hin
sichtbar geworden: Der Baukran, der seit Monaten auf der
Lamarr-Baustelle in der Wiener Mariahilfer Straße stillgestanden
war, wurde am Dienstag entfernt.
Wie viel die Filetstücke aus dem Signa-Imperium wert sind,
darüber wird kräftig spekuliert. Letztendlich bestimmt auch der
künftige Verwendungszweck die Erlöse. So sagte Spar-Chef Hans K.
Reisch vergangenen Freitag zur APA, dass die Liegenschaft für sein
Unternehmen - obwohl es vor dem Verkauf an Benko Interesse daran
hatte - nunmehr im Rohbau-Stadium bedingt geeignet sei. "Der Wert
dieser Immobilie ist Grundstückspreis minus Abbruch", so der Chef
des Salzburger Handelskonzerns.
stf/fel
 ISIN  AT0000606306
 WEB   http://www.signa.at
       http://www.rbinternational.com/


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen