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BAWAG schreibt mehr Gewinn und kauft in den Niederlanden zu

01.02.2024, 10:06:00

Nettogewinn um ein Drittel gestiegen - BAWAG übernimmt niederländische Knab Bank für eine halbe Milliarde Euro

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
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Die BAWAG hat im Vorjahr um ein Drittel mehr Gewinn
gemacht. Ende 2023 blieb ein Nettogewinn von 683 Mio. Euro übrig,
das waren 34 Prozent mehr als im Jahr davor, teilte die Bank am
Donnerstag mit. Ebenfalls heute Früh gab die BAWAG bekannt, dass sie
die niederländische Knab Bank für rund eine halbe Milliarde Euro
(510 Mio. Euro) kaufen wird. Die Transaktion soll - vorbehaltlich
aller behördlichen Zustimmungen - in der zweiten Jahreshälfte
abgeschlossen sein.
Mit dem Kauf der niederländischen Digitalbank Knab mit rund
400.000 Privat- und KMU-Kunden baue die BAWAG ihre Präsenz in ihrer
Kernregion DACH/NL (Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande)
weiter aus. Knab habe per Ende Juni 2023 eine Bilanzsumme von 17,1
Mrd. Euro aufgewiesen, die sich hauptsächlich aus niederländischen
Hypothekarkrediten zusammensetzt. Hinzu kämen 11,6 Mrd. Euro an
Kundeneinlagen und 2,5 Mrd. Euro an Pfandbriefen (Covered Bonds). Im
Geschäftsjahr 2026 soll die Knab Bank 150 Mio. Euro an
Vorsteuergewinn zur BAWAG beitragen, sagte Bankchef Anas Abuzaakouk
am Donnerstag.
Obwohl sich die Bank in den vergangenen Jahren nicht nur in
anderen Ländern in Westeuropa, sondern auch in den USA eingekauft
hat, betonte Abuzaakouk gegenüber Journalisten, dass Österreich nach
wie vor Kernland der BAWAG sei. Weiters wolle die Bank den Fokus auf
Privatkunden und Klein- und Mittelunternehmen (KMU) beibehalten. Der
Kauf der Knab Bank unterstreiche diese Strategie. Neben Österreich
konzentriere sich die Bank vor allem auf Zukäufe in entwickelten
westlichen Ländern und dabei vor allem auf die DACH-Region sowie die
Niederlande.
Weitere Zukäufe für heuer schließt Abuzaakouk nicht aus. Die Bank
befinde sich in mehreren, bereits fortgeschrittenen Gesprächen,
Details wollte er aber nicht nennen. Alles in allem sei das
vergangene Jahr erfolgreich gelaufen, trotz des volatilen
Marktumfeldes. Neben der hohen Zinsen und Inflation sowie der
geopolitischen Konflikte habe sich vor allem das Umfeld bei den
Gewerbeimmobilien eingetrübt. "Der Sektor ist sehr stark unter
Druck", sagte Abuzaakouk.
Die BAWAG habe im Gewerbeimmobilien-Sektor ein Exposure in Höhe
von 460 Mio. Euros, darin seien ausschließlich US-Büroimmobilien
enthalten. Das sei weniger als ein Prozent des Exposures aller
Immobilien-Assets der Bank. Sorgen um größere Ausfälle macht sich
der Bankchef nicht, auch weil man bei dem jüngsten Stresstest sehr
gut abgeschnitten habe. Im schlimmsten Fall sei aber der Management
Overlay von 80 Mio. Euro, den die Bank zusätzlich zu den
Risikokosten von 93 Mio. Euro auf der hohen Kante habe, absolut
ausreichend um allfällige Verluste auszugleichen, sagte Abuzaakouk.
Angesprochen auf die immer wieder hochkochende Kritik zur
Konsumentenzufriedenheit in Österreich gab sich Abuzaakouk eher
zurückhaltend. "Es gibt immer Raum für Verbesserungen", sagte der
Bank-CEO. Die BAWAG betreibe mehrere soziale Projekte. Über diese
wolle sie ihre Kunden in den kommenden Monaten noch intensiver
informieren. Konkrete Maßnahmen für mehr Kundenzufriedenheit oder
zur Akquise neuer Kunden nannte er aber nicht.
Die Aktionäre lässt die BAWAG indessen großzügig an ihrem
Unternehmensgewinn teilhaben. Für das abgelaufene Jahr will die Bank
eine Dividende von 5,0 Euro je Aktie ausschütten, insgesamt soll die
Ausschüttung 393 Mio. Euro betragen.
An der Wiener Börse legten die Aktien der BAWAG im
Vormittagshandel um knapp 3 Prozent zu.
(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0150-24, 88 x 86 mm)
  bel/ivn/sag
 ISIN  AT0000BAWAG2
 WEB   http://www.bawagpsk.com


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen