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Streit zwischen 3-Banken-Gruppe und UniCredit prolongiert

03.11.2023, 18:55:00

Bank Austria-Mutter beruft nach erstinstanzlicher Entscheidung der Übernahmekommission die von Oberbank, BKS und BTV begrüßt wurde

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Reaktion BTV-Burtscher (vorletzter Absatz)
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Im Bankenstreit zwischen der Bank
Austria-Mutter UniCredit und der 3-Banken-Gruppe (Oberbank, BKS und
BTV) haben die 3 Banken am Freitagabend von einem "Rückschlag" für
die UniCredit berichtet. In einer Aussendung hieß es, UniCredit sei
vor der Übernahmekommission "gescheitert, die 3 Banken unter ihre
Kontrolle zu bringen". Die UniCredit kündigte gegenüber der APA eine
Berufung an. Eine Entspannung im Dauerstreit ist damit nicht in
Sicht.
Die Übernahmekommission war laut der Aussendung der
3-Banken-Gruppe "von der UniCredit parallel zu den ganzen
Gerichtsverfahren angerufen" worden. Die italienische Großbank habe
erreichen wollen, dass den bei Oberbank, BKS und BTV jeweils zum
Schutz vor einer Übernahme durch die UniCredit eingerichteten
Syndikaten kein Stimmrecht in den Hauptversammlungen der 3 Banken
zusteht. "In diesem Fall hätte die UniCredit als größter
Einzelaktionär in allen Hauptversammlungen das Sagen und könnte die
3 Banken übernehmen", so die 3-Banken-Gruppe.
Die Großbank gibt aber keineswegs klein bei: "Das ist eine
erstinstanzliche Entscheidung der Übernahmekommission, gegen die wir
beim Oberlandesgericht Wien berufen werden", kündigte ein
UniCredit-Sprecher an.
Bei Oberbank, BTV und BKS glaubte man schon vor der Ankündigung
der Berufung nicht an eine Entspannung. "Bis jetzt hat die UniCredit
kein Verfahren und kein Rechtsmittel ausgelassen. Wir haben also
Grund, weiterhin skeptisch zu bleiben", so Generaldirektor Franz
Gasselsberger.
BTV-Vorstandsvorsitzender Gerhard Burtscher sprach indes
gegenüber der APA von der "letzten wesentlichen Etappe der
Auseinandersetzung", die man für sich entschieden habe. "Einmal mehr
haben wir bewiesen, dass wir rechtskonform gehandelt haben", betonte
Burtscher. Damit seien nun sämtliche von der UniCredit aufgeworfenen
gesellschafts- und übernahmerechtlichen Fragen umfassend geklärt.
"Das sollte es uns aus meiner Sicht ermöglichen, zu einem
konstruktiven Miteinander zurückzufinden, um auf Augenhöhe und unter
Beachtung der Eigenständigkeit der 3 Banken, eine für alle
Beteiligten vorteilhafte Lösung zu erarbeiten", äußerte der
Vorstandschef eine leise Hoffnung und gleichzeitig einen Appell.
Zuletzt hatte die Bank Austria-Mutter im jahrelangen und vor
allem auch gesellschaftsrechtlichen, gerichtlichen Streit mit der
3-Banken-Gruppe eine Schlappe vorm Obersten Gerichtshof (OGH)
erlitten. Die Bank Austria hatte angekündigt, "die anderen, offenen
Verfahren konsequent weiterzuverfolgen", während ein Rechtsvertreter
der 3-Banken-Gruppe meinte, alle Parallelklagen seien
"abweisungsreif".
ede/phs
 ISIN  AT0000625108  AT0000625504  AT0000624705  IT0004781412
 WEB   http://www.oberbank.at
       http://www.btv.at
       http://www.bks.at
       https://www.unicreditgroup.eu
       http://www.bankaustria.at


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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen