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EVN nach 3 Quartalen mit deutlichem Ergebnisplus, Ausblick bestätigt

24.08.2023, 14:11:00

Konzerngewinn stieg auf 419 Mio. Euro - Dividende aus Verbund-Beteiligung maßgeblich für gutes Ergebnis - Umsatz leicht rückläufig mit 2,9 Mrd. Euro

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Global 2000 im letzten Absatz
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Der börsennotierte
niederösterreichische Energieversorger EVN hat sein Konzernergebnis
in den ersten drei Quartalen des Wirtschaftsjahres 2022/23 kräftig
gesteigert. Maßgeblich dazu beigetragen habe die Dividende aus der
Beteiligung an der Verbund AG, hieß es in einer Aussendung am
Donnerstag. Den Ausblick hat das Unternehmen bestätigt. Der Umsatz
entwickelte sich leicht rückläufig, auch aufgrund der nun wieder
sinkenden Marktpreise für Strom und Gas.
Der Konzerngewinn (das den Aktionären zugeordnete Ergebnis) legte
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 83,5 Prozent auf 419,1 Mio.
Euro zu. Der Umsatz erreichte 2,9 Mrd. Euro und ging damit um 1,3
Prozent zurück, das operative Ergebnis (EBIT) belief sich auf 359,2
Mio. Euro und legte somit um 23,8 Prozent zu.
Maßgeblich für das gute Resultat sei die hohe Dividendenzahlung
der Verbund AG gewesen, die sich auf 3,60 Euro je Aktie belief und
der EVN damit insgesamt 158 Mio. Euro einbrachte. Auch das
Finanzergebnis stieg damit deutlich und erreichte 132,5 Mio. Euro,
nach 4,8 Mio. Euro in der Vorjahresperiode.
Den Umsatzrückgang begründete die EVN mit Rückgängen im Geschäft
in Südosteuropa, getrieben durch geringere Netz- und
Energieabsatzmengen und rückläufige Marktpreise. Die Preise würden
nach dem sprunghaften Anstieg im Vorjahr nun wieder sinken.
Umsatzerhöhend hätten hingegen Preiseffekte in der erneuerbaren
Stromerzeugung, Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften, höhere
Absatzpreise bei der EVN Wärme sowie höhere Netzentgelte gewirkt.
Das EBITDA belief sich auf 602,1 Mio. Euro und stieg damit im
Jahresvergleich um 4,2 Prozent. Das Ergebnis vor Ertragssteuern
legte um 66,7 Prozent auf 491,7 Mio. Euro zu. Nach Ertragssteuern
blieben 454,1 Mio. Euro übrig, das waren um 83,3 Prozent mehr als im
Vorjahr.
Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte die EVN. Der Beitrag
der operativen Geschäftstätigkeit zum Konzernergebnis werde im
Geschäftsjahr 2022/23 bei rund 250 Mio. Euro liegen. Zusätzlich
werde sich die Beteiligung an der Verbund AG mit den oben genannten
158 Mio. Euro positiv auf das Ergebnis auswirken.
Korrespondierend zur Umsatzentwicklung in Südosteuropa sank auch
der Aufwand für Fremdstrombezug und Energieträger gegenüber dem
Vorjahr um 21,3 Prozent auf 1,34 Mrd. Euro. Die
kollektivvertraglichen Anpassungen erhöhten den Personalaufwand um
8,1 Prozent auf 298,7 Mio. Euro. Der Personalstand wuchs auf 7.229
Beschäftigte (Vorjahr: 7.142).
Die Heizgradsumme, die den temperaturbedingten Energiebedarf
bestimmt, habe von Oktober bis Mai dem langjährigen österreichischen
Schnitt entsprochen, sei aber unter dem Niveau des kühleren
Vorjahres zurückgeblieben. In Bulgarien und Mazedonien waren die
Temperaturen unterdessen wesentlich milder als im langjährigen
Durchschnitt, hier lag die Heizgradsumme entsprechend deutlich unter
dem Vorjahresniveau.
Die Marktpreise für Grund- bzw. Spitzenlastenstrom seien
gesunken, allerdings weiterhin auf hohem Niveau. Die Spotmarktpreise
für Grund- bzw. Spitzenlaststrom erreichten durchschnittlich 150,2
Euro pro MWh (Megawattstunde) bzw. 176,0 Euro pro MWh und lagen
damit unter dem Vergleichsniveau des Vorjahres (Q1-Q3 2022: 207,2
bzw. 239,9 Euro/MWh).
Die eigene Stromerzeugung der EVN lag in den ersten 3 Quartalen
bei 2.330 GWh (Gigawattstunden) und damit um 15,7 Prozent unter dem
Vorjahr. 1.771 GWh wurden dabei aus erneuerbaren Energieträgern
erzeugt, das entspricht einem Anteil von 76,0 Prozent (Vorjahr: 64,2
%). Das deutlich unterdurchschnittliche Windaufkommen wurde nicht
durch die gestiegene Stromproduktion in der Wasserkraft
ausgeglichen. Die Stromerzeugung in den Wärmekraftwerken ging mit
minus 43,5 Prozent deutlich zurück, was den geringeren Abrufen des
Kraftwerks Theiß zur Netzstabilisierung geschuldet sei, schrieb die
EVN.
Der an Endkunden verkaufte Strom belief sich unterdessen auf
14.208 GWh Strom, das waren um 13,2 Prozent weniger als im
Vergleichzeitraum des Vorjahres. Der Erdgas-Verkauf erreichte 4.061
GWh und damit um 12,5 Prozent weniger. Der Wärmeverkauf lag mit
2.009 GWh um 9,3 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Angesichts der deutlichen Gewinnsteigerung forderte die
Umweltorganisation Global 2000 von der EVN eine klare Strategie für
den Umstieg auf erneuerbare Energien. Haushalte und Betriebe müssten
bei der Umstellung unterstützt und die "Rekordgewinne" in saubere
Energie investiert werden. Als Mehrheitseigentümer der EVN müsse
auch das Land Niederösterreich einen "klaren Energiewendekurs
einfordern", so Global-2000-Klimasprecher Johannes Wahlmüller.
cgh/stf
 ISIN  AT0000741053
 WEB   http://www.evn.at


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